High Level Desinfektion | Glutaraldehyd Desinfektionsmittel vs. Peressigsäure

Zum Aufbereiten von thermolabilen Endoskopen werden in Deutschland meist Peressigsäure- oder Glutaraldehyd-Desinfektionsmittel verwendet. In diesem Artikel werden die beiden Mittel zur Desinfektion von Flächen und Instrumenten miteinander verglichen.

Glutaraldehyd Desinfektionsmittel wirken gegen körpereigene Proteine

Glutaraldehyd ist ein hochwirksames Mittel zur Desinfektion von Instrumenten und Flächen. Es tötet Bakterien, Viren und Pilze zuverlässig ab. Der Nachteil dieses häufig eingesetzten Mittels ist seine Wechselwirkung mit körpereigenen Proteinen. Aus diesem Grund wirkt es beim Menschen reizend auf die Augen, auf die Haut und auf die Atemwege. Darüber hinaus kann ein Glutaraldehyd-Desinfektionsmittel Sensibilisierungen auslösen. Infolge können bei den betroffenen Personen Ekzeme, Asthma bronchiale oder allergische Rhinitis entstehen. Da das Mittel zu den gebräuchlichsten Substanzen in der Instrumentendesinfektion zählt, sind zahlreiche allergische Reaktionen und Reizungen der Atemwege darauf zurückzuführen. Bereits sensibilisierte Personen können auf eine niedrige Konzentration mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Husten, Müdigkeit, Übelkeit oder Atemnot reagieren. Das Einatmen der Dämpfe und ungeschützte Berührung sollten von den Betroffenen daher unter allen Umständen vermieden werden.

Schonende Alternativen stehen zur Verfügung

Die ökologische Relevanz von Glutaraldehyd wird seit einigen Jahren stärker diskutiert. Die chemische Verbindung ist nämlich nicht nur für den Menschen schädlich, sondern auch für Wasserorganismen hochgradig giftig. Öffentliche Aufmerksamkeit erlangte das Mittel zur Flächendesinfektion vor allem durch den Bau der Ostsee-Pipeline. Diese sollte mit einer Glutaraldehyd-haltigen Lösung gesäubert werden. Da diese im Anschluss in die Ostsee gepumpt werden sollte, mehrten sich Stimmen gegen die Verwendung. Das deutsche Ministerium für Umweltschutz gab damals in einer schriftlichen Aussendung zu bedenken, dass das Ökosystem Ostsee bereits stark durch diverse Schadstoffe belastet sei. So wirksam die chemische Verbindung zur High Level Desinfektion ist, so schädlich ist sie für den Menschen und seine Umwelt. Um negative Auswirkungen auf beide zu vermeiden, kann daher auf schonendere Alternativen zurückgegriffen werden.

Die schonende und zuverlässige Alternative: Peressigsäure zur High Level Desinfektion

Peressigsäure, kurz PAA, ist eine sicheres und ungefährliches Mittel zur Desinfektion von Instrumenten und Flächen. Der umweltfreundliche Stoff wirkt sich nicht negativ auf die Flora und Fauna in Flüssen, Seen und Meeren aus. Nach dem Einsatz zerfällt PAA in Essig, Wasser und Sauerstoff. Diese Abbauprodukte sind ökologisch unbedenklich und fügen Mensch und Umwelt keinerlei Schäden zu. Im Vergleich dazu kann ein Glutaraldehyd-Desinfektionsmittel nicht nur die Mitarbeiter eines Betriebs oder das Klinikpersonal belasten, sondern auch negative Auswirkungen auf die behandelten Patienten haben. Da die chemische Verbindung giftig für die menschlichen Zellen ist, werden allergische Reaktionen oder Reizungen vor allem durch unvollständige Spülung der Instrumente verursacht. Schon geringe Konzentrationen des Mittels fallen ins Gewicht. Bei den Betroffenen kann es daher bereits durch kleine Unachtsamkeiten zu zahlreichen unerwünschten Kurzzeit- wie Langzeitfolgen kommen.

PAA wirkt gegen alle Arten von Mikroorganismen

Peressigsäure ist ein hochgradig wirksames Breitbandbiozid. Es kommt bereits in zahlreichen industriellen Bereichen zum Einsatz und eignet sich zum Abtöten von Pilzen, Viren, Bakterien und Sporen. Durch den Einsatz von PAA-basierten Mitteln wird eine zuverlässige High Level Desinfektion erreicht. So können höchste Hygienestandards aufrechterhalten und kostspielige Interventionen vermieden werden. Die auf Peressigsäure basierenden Mittel wirken bereits selbst bei niedrigen Temperaturen gegen ein breites Spektrum von Mikroorganismen. Im Gegensatz zu einem Glutaraldehyd-Desinfektionsmittel werden damit langfristige negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt vermieden. Teure Maßnahmen zum Arbeitsschutz sind durch die Umweltverträglichkeit der Peressigsäure ebenfalls nicht notwendig.

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